Porträt der Siebenbürger Blaskapelle Nürnberg
Unsere Kapelle wurde im April 1976 als
„Siebenbürger Trachtenkapelle Nürnberg“ unter der Leitung von Martin Miess
gegründet. Weil damals fast keine eigenen Instrumente vorhanden waren, stellte
jeder betroffene Bläser 300,- DM aus seinem eigenen Budget der Kapelle als
Darlehen zur Verfügung, damit die notwendigen Instrumente besorgt werden
konnten. Dieser Betrag wurde dann Zug um Zug aus den Einnahmen der Musikkapelle
wieder zurückerstattet.
Die ersten Proben der 22 Gründungsmitglieder
fanden zunächst im Gemeindehaus der Nikodemus-Kirche in Nürnberg-Röthenbach
statt. Anschließend wurden die Proben in die Räumlichkeiten des Spotvereins
TV-Eibach 03 verlagert. Danach wurden die wöchentlichen Proben auch in
Nürnberg-Langwasser oder dem Saal des Sportvereins in Großweismannsdorf
abgehalten. Seit 01.10.1995 hat unsere Blaskapelle im großen Saal des
Gemeindehauses St. Leonhard Nürnberg ihren „richtigen Platz“ gefunden. Dank
dieser Kirchengemeinde und ihrem Pfarrer – Herrn Thomas Grieshammer – können
wir unsere musikalischen Vorstellungen, in einem akustisch adäquaten Raum,
entsprechend verwirklichen. Hierfür sind wir besonders dankbar und werden
unsererseits alles tun, den Wünschen dieser Gemeinde gerecht zu werden. Infolge
von baulichen Umänderungen waren wir zeitweise mit unseren wöchentlichen Proben
in die Gethsemanekirche (Nürnberg-Sündersbühl) umgezogen und danken auch Herrn
Pfarrer Dr. Gunnar Sinn für seine freundliche Unterstützung und der Überlassung
der Räumlichkeiten in der Steinmetzstrasse.
Das Interesse an der neu gegründeten
Blaskapelle war seinerzeit sehr groß. Die Zahl der Bläser nahm stetig zu, so
dass man im Jahre 1981 bereits 36 Bläserinnen und Bläser zählte. Der junge
Musiklehrer Miess wurde der erste Dirigent der Kapelle und war mit viel
Engagement bei der Arbeit. Die Kapelle wurde im Umkreis immer gefragter, die
Zahl der Auftritte nahm zu. So konnte man bereits 1981 eine Langspiel-Platte
mit zwölf Titeln unter dem Motto: „Gruß aus Siebenbürgen“ produzieren, darunter
auch mit zwei Kompositionen von Martin Miess, „Rosen-Walzer“ und
„Likörchen-Polka“. Ein Jahr später – 1982 – wurde aus der Siebenbürger
Trachtenkapelle ein eingetragener Verein (e.V.), zu dessen ersten Vorsitzenden
Herr Otto Klein gewählt wurde.
1986 trat Martin Miess aus beruflichen Gründen
als Dirigent zurück. Der bereits 1984 in die Blaskapelle eingetretene Hans
Welther übernahm deren Leitung, die er bis Ende 2006 inne hatte. Sein
musikalisches Können hat Hans Welther nicht nur als begnadeter Bläser unter
Beweis gestellt, sondern sich über die vielen Jahre auch als hervorragender
Arrangeur und emsiger „Notensetzer“ erwiesen. Zudem fand er noch Zeit für
eigene Kompositionen. Wir sind stolz, einen solchen „Glücksfall“ bei der Siebenbürger
Blaskapelle in Nürnberg zu haben.
Das Notenmaterial nahm unter ihm und seinem
Stellvertreter – Michael Bielz – sehr stark zu. Dabei wurden die Musikstücke
auch technisch immer anspruchsvoller und fordern insbesondere Exaktheit und
Qualität der Interpretationen; und genau hierauf wird sehr großer Wert gelegt.
Das Repertoire der Blaskapelle ist heute sehr umfangreich. Die jeweils vier
Mappen jedes einzelnen Bläsers umfassen über 400 Musikstücke, die je nach
Anlass gespielt werden. Neben den traditionellen Polkas, Walzern, Tangos und
Märschen sind natürlich auch Stimmungspotpourris, Schlager und Konzertstücke
enthalten. Seit 2009 haben wir unser Repertoire weiter ausgebaut und bieten
zur Abwechslung nun auch „Big-Band-Musik“ an, wobei die Saxophone eine
besondere Rolle einnehmen. Mit Vorliebe spielen wir aber böhmisch/mährische
Blasmusik, denn diese Art liegt uns als Blasmusikliebhaber sehr am Herzen.
Anfang 2007 hat Hans Welther den
Dirigentenposten an seinen Stellvertreter – Herrn Michael Bielz – übergeben,
der seither die Blaskapelle verantwortungsvoll und mit großem Engagement
leitet. Er hat mit etlichen neuen Ideen und Ausführungsfeinheiten dafür
gesorgt, dass sich die Qualität der Interpretationen in den letzten Jahren
erheblich gesteigert hat.
Im Jahre 1992 wurde dann die erste MC mit 14
Liedern unter der Regie von Hans Welther mit dem Titel: „Heimatklänge“
aufgenommen. Hans Welther lieferte für diese Aufnahme zwei eigene
Kompositionen, den Marsch „Heimatklänge“ (Text: Michael Bielz) und die
„Erika-Polka“. Im Jahre 1996 – anlässlich des 20-jährigen Vereinsjubiläums –
beschloss der Vorstand eine zweite MC/CD zu produzieren, die dann 1997 unter
dem Motto „Daheim“ erschien. Es wurden erneut 14 Titel aufgenommen, darunter
sechs mit Gesang. Eines der Musikstücke, „Unser Hausmeister“ wurde wiederum von
Hans Welther komponiert und Michael Bielz getextet - von dem im übrigen auch
die Gesangstexte zu den Titeln: „Brigadier“ und „Renate“ stammen. Im Mai 2005
kam eine weitere CD/MC-Produktion „Musikantenträume“ auf den Markt. Auch diese
beinhaltet 14 Musiktitel, darunter acht mit Gesang, sowie einer erneuten
Eigenkomposition des Dirigenten Hans Welther, dem „Jubiläumsmarsch“ (Text
erneut von Michael Bielz). Alle diese drei Produktionen wurden im Tonstudio
„Success“ in Fürth von Herrn Oskar Schrems produziert.
Anfang 2013 erschien die neueste CD-Aufnahme
„Ein Herz für Blasmusik“ unter der Leitung von Michael Bielz, aufgenommen im
Tonstudio Romin Katzer in Nürnberg. Diese Produktion enthält ebenfalls 14
Titel, davon vier mit Gesang. Eine Polka hieraus - „Morgens, wenn die Sonne
lacht“ – wurde von unserem ehemaligen Musikkollegen Michael Mahalek komponiert,
von Franz Watz arrangiert und von Michael Bielz getextet. Letztere hat auch den
Text zur Polka „Bozka“ aus dieser CD verfasst.
Nach dem Tod von Otto Klein wurde Richard Taub
1989 zum 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt; diese Funktion führte er bis Ende
2009 sehr gewissenhaft, zuversichtlich und kollegial aus. Seine Devise war
stets auch die, den kameradschaftlichen Zusammenhalt in der Kapelle zu fördern
und zu intensivieren. So gab es unter seiner Regie gemeinschaftsfördernde
Jahresausflüge nach Hamburg, Prag oder Paris, Wochenendausflüge zur Ranch der
Naturfreunde in Dietenhofen oder ins Fichtelgebirge nach Weißenstadt. Die
Familien der Vereinsmitglieder waren selbstverständlich immer mit dabei.
Im April 2001 feierte die Siebenbürger
Blaskapelle ihr 25-jähriges Jubiläum. Auf Einladung der Burzenländer
Blaskapelle aus Kronstadt, die in dem Jahr ihr 10-jähriges Jubiläum beging,
unternahm unser Musikverein im August 2001 eine elftägige Tournee durch
Siebenbürgen, mit einem Abstecher ins Banat. Auf dem Programm standen ein
Kirchweih-Umzug in Billed bei Temeswar sowie drei gemeinsame Festkonzerte der
Nürnberger und Burzenländer Blaskapellen in Zeiden, Hermannstadt und Mediasch.
Unsere Kapelle ist jährlich an vielen
kulturellen Veranstaltungen im Großraum Nürnberg aktiv. Hierzu zählen z.B. die
Aussiedler-Kulturtage in Nürnberg, das Sommerfest der Landsmannschaft der
Siebenbürger Sachsen, das Kronenfest in Herzogenaurach, die Veranstaltung „Tag
der Heimat“ des Bundes der Vertriebenen in der imposanten Meistersingerhalle in
Nürnberg, verschiedene Sommerfeste bei Kirchengemeinden wie z. B. das der
Nikodemuskirche (Nbg-Röthenbach) oder das Sommerfest der Gethsemanekirche
(Nbg-Sündersbühl), sowie auch etliche Kirchweihen (St. Leonhard, Altenfurt und
Zabo), um nur einige zu nennen.
Auch werden wir sehr gerne zu politischen
Kundgebungen gebucht. Hierdurch erhalten wir auch die Möglichkeit
uns einem breiteren Publikum vorzustellen. Die Resonanz auf unsere Musik ist
jedesmal äußerst positiv und wird von den Besuchern immer besonders geschätzt.
Besonders stolz sind wir auf die musikalische
Mitgestaltung beim Bürgerempfang am 10.09.2003 am Festzelt „Tilly-Park“
Nürnberg aus Anlass der damaligen
bayerischen Landtagswahl. Es war ein imposantes Ambiente, wie auf unsere
eigenen Klänge des „Bayerischen Defiliermarsch“ das volle Festzelt die Ankunft
unseres damaligen bayerischen Ministerpräsidenten – Dr. Edmund Stoiber – mit
tosendem Applaus begrüßte. Wir konnten auf der Bühne seine Festrede hautnah
mitverfolgen und dieses Erlebnis wird uns noch lange in positiver Erinnerung
bleiben, zumal er sich am Ende der Veranstaltung bei uns für die dargebotene
Musik ganz besonders bedankte und sich zu einem kleinen Privatplausch einließ.
Am 08.08.2013 durften wir auf Einladung von
Finanzminister Dr. Markus Söder auch Ministerpräsidenten Horst Seehofer bei
einer Open Air Veranstaltung beim TV Eibach 03 entsprechend empfangen und
dessen Auftritt musikalisch umrahmen. Auch für diese Ehre sind wir äußerst
dankbar und werden uns gerne daran erinnern.
Auf Einladung unseres damaligen Staatsministers
für Finanzen, Landesentwicklung und Heimat – Dr. Markus Söder – durften wir am
08.04.2017 im Heimatministerium Nürnberg den „Tag der offenen Tür“ musikalisch
umrahmen. Es war für uns eine tolle Erfahrung, vor vollem Haus hautnah die
Ausführungen unseres Finanzministers und seines Stellvertreters
(Finanzstaatssekretär Füracker) zu den aktuellen Themen sowie den allgemeinen
Fragen der anwesenden Besucher mitverfolgen zu können. Für unsere Mitgestaltung
bei diesem gelungenen Event erhielten wir viel Anerkennung seitens des Heimatministeriums.
Am 21.06.2018 durften wir auf Einladung des
CSU-Bezirksverbandes Nürnberg unseren neuen
Ministerpräsidenten – Dr. Markus Söder – bei seiner Antrittsrede in
Nürnberg im vollen Festzelt Eibach mit
dem Bayerischen Defiliermarsch bei tosendem Applaus seitens der anwesenden
Gäste begrüßen und anschließend seine Ausführungen verfolgen. Es war ein
besonderes Erlebnis!!
Stolz sind wir auch, unseren Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder bei der CSU-Stadiontour am 08.09.2021 im Max-Morlock-Stadion zu Nürnberg mit dem von ihm gewünschten „Frankenlied-Marsch“ empfangen zu haben. Seine „Boy-Group“ (wie er uns schon lange immer wieder nennt) hat auch diesmal ihr Bestes gegeben und wurde von ihm, den anderen Prominenten und dem Publikum auf den Rängen mit viel Lob und Applaus bedacht.
Seit Anfang 2003 treten wir unter der Leitung
von Michael Bielz auch in „Kleiner Besetzung“ auf. Diese Auftritte sind auch
sehr erfolgreich, zumal wir mit 10-14 Bläsern flexibel auf die verschiedensten
Anfragen reagieren können. Besonders oft spielen wir in dieser Formation
Ständchen auf Geburtstagen, sonstigen Familienfesten, HOG-Treffen und Bällen.
Auch beim jährlichen „Fest unter der Eiche“ im HdH (Haus der Heimat) in
Nbg-Langwasser sind wir so regelmäßig zugegen.
Diese flexible Art der Zusammensetzung bei
verschiedenen Auftritten und die sich daraus ergebende äußerst positive
Resonanz gibt uns daher Anlass, mit unserer Kapelle in verschiedener
Aufstellung auf die Wünsche unserer Zuhörer und Freunde entsprechend zu
reagieren.
Im April 2006 feierte die Siebenbürger
Blaskapelle Nürnberg e.V. ihr 30-jähriges Vereinsjubiläum. Seit ihrer Gründung
waren insgesamt 125 Bläserinnen und Bläser in dieser Kapelle aktiv. Ende 2009
zählte unser Musikverein 45 Mitglieder; davon waren 20 aktiv und 25
passiv/fördernd.
Da der Status als „Verein“ nicht mehr aufrechtzuerhalten
war, hat die Mitgliedervollversammlung Anfang Dezember 2009 beschlossen, den
Verein aufzulösen. Für uns und unsere Zuhörer hat dies allerdings keine
Auswirkungen, da sich Michael Bielz bereit erklärt hat, eigenverantwortlich die
Leitung der Kapelle zu übernehmen. Die Gruppe führt aber weiterhin den Namen
„Siebenbürger Blaskapelle Nürnberg“ und zählt aktuell 20 aktive Bläser.
Seit 2008 ist unsere Kapelle Mitglied im
„Freundeskreis Donauschwäbische Blasmusik e. V.“, dem mittlerweile etliche
Blaskapellen – nicht nur aus Deutschland – angehören. Seit unserer
diesbezüglichen Zugehörigkeit haben wir bereits zwei äußerst erfolgreiche
Auftritte mitgestaltet.
Zum einen haben wir an der Landesgartenschau
Baden-Württemberg in Rechberghausen am 20.09.2009 ein Open Air Konzert zusammen
mit der Original Banater Schwabenkapelle unter Horst Stromer durchgeführt, das
großen Anklang fand. Den zweiten Auftritt unter der Regie des Freundeskreises
absolvierten wir am 08.07.2012 anlässlich des 8-ten Donauschwäbischen
Blasmusikkonzertes in Mannheim. Auch von dieser Darbietung waren die Zuhörer
sehr angetan – was sich in deren Resonanz und in der Presse entsprechend
äußerte.
Eine besondere Überraschung ereilte uns am
11.04.2016, als uns im Rahmen unserer musikalischen Mitgestaltung bei dem
Festakt zur Verleihung des „Heimatpreises Mittelfranken“ im Rittersaal der
Kaiserburg zu Nürnberg, von unserem Bayerischen Staatsminister der Finanzen,
für Landesentwicklung und Heimat – Herrn Dr. Markus Söder, MdL – in seiner
Laudatio für die Kreativität und Erhalt der Traditionen auch der „Heimatpreis
Bayern“ in Form einer Urkunde und dem Bayerischen Löwen überreicht wurde.
Hiervon waren wir überwältigt, haben uns riesig gefreut und fühlen uns über
eine solche Anerkennung sehr geehrt.
Am 17.04.2016 feierte unsere Blaskapelle in der
vollbesetzten Paul-Metz-Halle Zirndorf mit über 500 Gästen ihr 40-jähriges
Bestehen mit einem entsprechend anspruchsvollen Jubiläumskonzert. Die
anerkennenden Grußworte unseres Staatsministers Herrn Dr. Markus Söder – der es
sich trotz anderweitigen Terminen nicht nehmen ließ dabei zu sein - die
Würdigung unserer seit Jahrzehnten erfolgten musikalischen Arbeit durch unsere
Kreisverbandsvorsitzende Frau Inge Alzner, sowie die vielen Komplimente und
netten Worte vom begeisterten Publikum tun uns Musikanten sehr gut. Wir werden diese Momente nie vergessen und
uns immer gerne hieran zurück erinnern. Vielen Dank!
Wir wünschen uns daher für die Zukunft
Gesundheit und noch viele erfolgreiche Jahre in denen wir versuchen, den
musikalischen Anforderungen unserer Zuhörer gerecht zu werden.
Nürnberg, September 2021